Nichts ist spannender als Wirtschaft!

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Die größten Errungenschaften basieren auf einfachen Ideen!

Nichts ist spannender
als Wirtschaft!

Kaum ein anderes Thema  strahlt so stark in das  Berufsleben (aber auch in  das Privatleben) aus, wie  das Thema Wirtschaft.

Deutschland gilt als Land der  Dichter und Denker. Deutschland ist jedoch weder  Innovationsweltmeister, noch Patentweltmeister oder Unternehmensgründungsweltmeister. Kaum ein deutsches Unternehmen, das in den letzten dreißig Jahren neu gegründet wurde, gehört heute zu den Wetmarktführern.

Trotzdem hat dieses Thema im Gegensatz zu Fächern wie Musik, Kunst oder Sport kaum Platz in den Lehrplänen der Schulen. Auch ist das Bildungssystem noch immer auf "Lernen" ausgerichtet, statt auf "Verstehen und Anwenden".

Seit über zwanzig Jahren betreue ich für die größte Bank in Berlin Firmen und kenne daher die Probleme, die sich aus einer unzureichenden Vorbereitung ergeben.

Gemeinsam mit der Schulleitung des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums in Berlin-Spandau haben wir daher 2009 das "Wirtschaftskolloquium" ins Leben gerufen. Dort halte ich gemeinsam mit einem weiteren engagierten Vater und Unternehmensgründer zweiwöchentlich praxisoerientierte Vorlesungen an der Schule. Zwei Lehrer begleiten dieses Seminar und bilden die "Brücke" zur schulischen Bildung. Am späten Nachmittag erfahren die freiwillig teilnehmenden Schüler der zehnten und elften Klasse die grundlegenden Funktionsweisen im Wirtschaftsleben. Fokus ist die Betriebswirtschaft, allerdings werden auch volkswirtschaftliche Aspekte diskutiert.

Diese Vorlesungsreihe ist als freiwilliger Zusatzkurs den leistungsstarken und interessierten Schülern der zehnten und elften Klasse vorbehalten.

Im Vordergrund steht nicht das Auswendiglernen von (heute im Internet jederzeit für jeden verfügbaren) Inhalten, sondern das Verständnis von Zusammenhängen und das Anwenden in der Praxis.

In zweiwöchentlichem Rhythmus finden die Vorlesungen am Nachmittag statt. Es erfolgen keine Leistungskontrollen, es gibt keine Noten  und es besteht kein Anwesenheitszwang. Diese Konzeption bedingt eine spannende Darlegung der Inhalte, die in dem Titel "Nichts ist spannender als Wirtschaft" ihren Ausdruck findet.

Die Vorlesungsreihe ist daher konsequent auf Praxisnähe, Interaktion und Nachvollziehbarkeit für die Schüler ausgelegt. Dazu ist es notwendig, aktuelle und interessante Beispiele aus dem Umfeld der Schüler zu wählen. In der Vorlesungsreihe 2009/20010 waren dies zum Beispiel die Wirtschaftskrise nach Lehman Brothers sowie das ipad (inklusive iphone und ipod).

Zur Wirtschaftskrise haben wir folgende Fragen diskutiert: Warum konnten sich mittellose US-Amerikaner Häuser kaufen? Wieso haben deutsche Kleinsparer (sträflich unwissend) diese mittellosen US-Amerikanischen Häuslebauer finanziert? Wie konnte dies beinahe das weltweite Bankensystem zum Kollabieren bringen? Wie konnte daraus eine Weltwirtschaftskrise entstehen? Wieso mussten Banken mit Steuergeldern gerettet werden? Wieso hat die US-Regierung an dieser Bankenrettung hunderte Millionen verdient, während die Bundesregierung fast alle Rettungsgelder verloren hat?

Zum ipad standen folgende Fragen im Vordergrund: Im Weihnachtsgeschäft 2009 waren Tablet-PC's die Ladenhüter schlechthin, im April 2010 wurde das ipad (bei dem viele Funktionen eines Tablet-PC's fehlen) an 28 Tagen allein in den USA über eine Million mal verkauft. Wie geht das? Wie konnte dieser Markt derart revolutioniert werden? Zuvor war dies bereits mit dem iphone gegen den Smartphonemarkt gelungen und mit dem ipod gegen den völlig zerstörten mp3-Player-Markt (Franjo Pooth). Auch die Musikbranche wollte nicht glauben, dass zur Hochzeit der illegalen Musik-Downloads (Napster) Apple mit käuflicher Downloadmusik Millionen verdienen kann. Welchen Einfluss hat dabei das Image, welchen das Design? Welchen Einfluss hat die intuitive Bedienung, welchen die Qualität? Oder ist alles nur Marketing? Wieso ist Apple selbst auf den weltgrößten Messen (IFA) nicht vertreten, obwohl an jedem zweiten Stand das Bild eines ipad's hing?

Diese Themen interessierten die Schüler sehr, was sich insbesondere an den vielen Fragen zeigte. Die Vorlesungsreihe hat daher auch nur einen roten Faden an Themen, ohne umfassende, streng definierte Lernziele. Schwerpunkt sollen die aufgeworfenen Fragen der Schüler darstellen, da dort der Lerneffekt am größten ist und die Prxisrelevanz am deutlichsten hervortritt.

Neben diesem theoretischen Teil steht ein praktischer, der sich im Jahrgang 2009/2010 in der Gründung einer Schülerfirma darstellte. Von der Ideenentwicklung bis zur Unternehmensfinanzierung ist hier Selbständigkeit der Schüler gefragt. Die beiden Dozenten sowie die beiden teilnehmenden Lehrer waren hier nur beratend tätig.

Gegipfelt hat dies in einem Businessplan-Wettbewerb zur Gründung einer Schülerfirma statt. Zwei von vier Unternehmensideen haben am Ende die Jury überzeugt, eine der beiden, Showtime, hat zwischenzeitlich mehrere investoren gewinnen können, wir sind weiter gespannt, wie es hier weitergeht. Der Jahrgang 2010/2011 hat dies weitergeführt, und zu meiner großen Freude waren zur ersten Vorlesung auch alle Teilnehmer des alten Jahrgangs anwesend, um für einen geregelten Übergang auf die "neuen Geschäftsführer" zu sorgen. Fünf Mitglieder aus dem 2009er Jahrgang blieben bis 2012 dabei.

2010/2011 war Griechenland als volkswirtschaftlicher Teil ein dominierender Aspekt. Aufgrund der "neuen Schülergeneration" wiederholen sich 2011/2012 wieder die Themen von 2009, volkswirtschaftlich ist weiter Griechenland und nun die EZB-Politik ein wesentliches Thema sowie die Gefahr einer Inflation.

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